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Infrarot-Thermografie zertifiziert nach DIN EN 473

Vorsicht bei "Knipsern"

Dieses Biuld zeigt das Logo des Bundesverband für Angewandte Thermografie

Es ist wieder soweit: Die kalte Jahreszeit wird von Bauthermografen genutzt, um Wärmeverluste an der Wärmedämmung von Gebäudehüllen nachzuweisen. Die bei der seriösen Durchführung der Gebäudethermografie zu berücksichtigenden Voraussetzungen, Vorbereitungen und Randbedingungen gehen aus der Richtlinie Bauthermografie hervor. Leider sind zu dieser Jahreszeit aber auch "Knipser" unterwegs, die ungeschult und mit unzureichender Kameratechnik im thermografischen Umfeld ihr Unwesen treiben und bei Gebäudeuntersuchungen nur Infrarot-Außenaufnahmen zu Niedrigstpreisen anbieten. Dabei wird dem Besteller verschwiegen, dass die Außenthermografie nur unter bestimmten Untersuchungsbedingungen, wie etwa bei quasistationärem thermischen Gebäudezustand, Mindesttemperaturunterschied zwischen innen und außen, bei bestimmten Wetter- und Windverhältnissen und zum richtigen Untersuchungszeitpunkt durchgeführt werden kann. Darüber hinaus wird der Auftraggeber im Unklaren darüber gelassen, dass Außenthermografie nur eine orientierende Messmethode ist, die zur Beurteilung des Wärmeschutzes an Gebäuden allein nicht ausreicht. So lassen sich damit etwa klassische Kaltdächer, vorgehängte Fassaden und Schimmelschäden in Außenecken nicht untersuchen. Nur mithilfe von Innenthermografie oder durch Kombination mit der Außenthermografie können nahezu alle Baumängel quantitativ erfasst werden. Zudem ist nur der geschulte und erfahrene Thermograf in der Lage, die Messergebnisse unter Berücksichtigung der komplexen bautechnischen Gegebenheiten auszuwerten und zu bewerten. Der Hauseigentümer sollte bei der Auftragsvergabe bedenken, dass eine seriöse Gebäudeuntersuchung nicht zu den Preisen der Billiganbieter durchgeführt werden kann.

Wozu nutzt die Wärmebildaufnahme mit der Infrarotkamera im Baugewerbe

Dieses Bild zeigt eine Infrarot-Kamera Modell B360

Seit der ersten Ölkrise in den 70er Jahren wird uns mehr und mehr bewusst, dass unsere Energievorräte wertvoll und begrenzt sind. Auch die allgemeine Erderwärmung durch den CO2 Ausstoß wird bekanntlich zum größten Teil durch Heizenergie verursacht. Um diesen Problemen zu begegnen, wurden gesetzliche Regeln, wie das Energiespargesetz, die Wärmeschutzverordnung und in der Folge die EnEV 2002 verabschiedet. Diese Gesetze fördern und regeln vielfältige energieeinsparende Maßnahmen in der Ausführung von neuen Gebäuden, aber auch in der Sanierungsplanung von Altbaubeständen.

Neue Materialien, neue Verarbeitungsmethoden und immer kürzere Erstellungszeiten stellen hohe Ansprüche an die Planer und ausführenden Unternehmer, aber auch an die Bauüberwachung. Gefordert wird die effiziente Planung der Bau- oder Sanierungsmaßnahmen und Überwachung und Dokumentation der Einhaltung der Qualität der Ausführung in Bezug auf Luftdichtigkeit und Wärmedämmung.

Infrarotbilder: die perfekte Möglichkeit, um Fehlstellen zu erkennen

Die Infrarotthermografie ist in vielen Bereichen einsetzbar:

Warum Außen- und Innenaufnahmen ?

Schwachstellen

Außenaufnahmen von Gebäuden sind sehr plakativ und auch in Fachzeitungen als Blickfang oft zu finden. Viele thermische Schwachstellen an Häusern können aus dem Außenbereich jedoch gar nicht erkannt werden. Das Dach erscheint im Infrarotbild bedeutend kälter als es in Wirklichkeit ist. Auch das Problem der Schimmelbildung und/oder Taupunktunterschreitung in Zimmerecken oder Geschossdeckeneinbindungen kann mit Außenaufnahmen nicht erkannt und somit nicht untersucht werden. Alle Gebäude mit einer hinterlüfteten Fassade müssen zwangsläufig aus dem Innenbereich untersucht werden. Eine Außenthermografie zeigt hier keinerlei Wärmebrücken. Der Hausbesitzer wiegt sich bei nur Außenuntersuchungen möglicherweise in Sicherheit, obwohl das Gebäude gravierende bautechnische Mängel aufweist. Werden nur Außenaufnahmen für scheinbar billiges Geld angeboten, ohne den Hauseigentümer von den Nachteilen der unvollständigen Messung zu informieren, so ist dies unseriös und ein Zeichen von wenig Sachverstand. Das rechte Infrarotbild zeigt zum Beispiel eine solche thermische Schwachstelle im Dachbereich, welche in ihren Ausmaßen nur mit Innenaufnahmen erkannt werden kann.

Ortung von Leckagen

Fußbodenheizung Verlauf unterirdischer Leitungen

Bei der Ortung und Überprüfung von Rohrleitungen sowie Rohrleitungsleckagen leistet die Thermografie sehr gute Dienste. Selbst wenn die Wasserleitungen im Fußboden oder unter Putz verlegt sind. Typische Beispiele sind die Ortung von Lage und Länge von Fußbodenheizungen oder Leckagen im System. Auch Leckagen in Fernwärmesystemen können mit Hilfe der Kamera schnell detektiert und dokumentiert werden.

Baumängel aufspüren

Fehlerhafte Verglasung eines Fensters Undichte Tür

Es ist die schnellste und beste Methode, um mögliche Baumängel aufzudecken und eignet sich als Nachweis der Qualität und der richtigen Ausführung der baulichen Maßnahmen. Die Thermografie macht entstehenden Wärmeverlust, Feuchtigkeit und auch Luftundichtigkeiten von Gebäuden als farbiges Wärmebild sichtbar.

Energieverluste visualisieren

Rolladenkasten nicht gedämmt Wärmeverlust nach aussen, Schallemission nach innen

Wärmebrücken sind nicht nur Energieverschwender. An solchen Stellen kann es zur Auskondensation bzw. zum Niederschlag von Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft kommen. In der Folge kann an diesen Stellen Schimmelpilzbefall mit den damit verbundenen Risiken für die Gesundheit der Bewohner entstehen. Und Wärmebrücken sind manchmal auch Schallbrücken. Eine optimale Wärmedämmung ist meistens auch gleichzeitig eine gute Schallisolierung. Die Kamera zeigt fehlerhafte Stellen sofort.

Planung und Sanierung

Schimmelbildung Darstellung einer geometrischen Wärmebrücke

Die Infrarottechnik wird bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen, aber auch in der Qualitätssicherung und der Abnahme von Neubauten eingesetzt. Bei der Bautrocknung ermöglicht das Wärmebild den Fortschritt der Trocknungsmaßnahmen zu erkennen und somit Einsatz und Dauer der Trocknung zu optimieren.

Detektion von Luftundichtigkeiten

bei Normaldruck bei Unterdruck

Eine weitere gängige Anwendung ist die Detektion von Luftundichtigkeiten bei der Ermittlung der Luftwechselrate mit Hilfe des Blower-Door-Verfahrens, bei dem ein Unterdruck im Gebäude erzeugt wird. An undichten Stellen dringt kalte Luft in das Gebäude ein und der Temperaturunterschied wird von der Infrarotkamera visualisiert. Undichte Stellen können frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor Verkleidungen und Einbauten die Beseitigung dieses möglichen Baumangels teuer und aufwendig machen.

Überprüfung von durchfeuchteten Flachdächern

Flachdach mit Regenwassereinschluss Durchfeuchtete Decke (Innenaufnahme)

Die Ortung von Leckagen an Flachdächern ist eine weitere Anwendungsmöglichkeit. Da durchfeuchtete Stellen in der Dachkonstruktion die von der Sonne eingebrachte Wärme länger speichern, kann das Ausmaß der Durchfeuchtung mit der Wärmebildkamera zerstörungsfrei aufgefunden und eingegrenzt werden. Kosten und Dauer der Sanierungsmaßnahmen werden verringert oder gar eine Komplettsanierung am Dach vermieden. Gleichzeitig ist jedoch sichergestellt, dass alle durchfeuchteten Bereiche aufgefunden und Schimmel und Folgeschäden bei sonst zu geringer Austrocknung vermieden werden.

Renovierung von Gebäuden

Fachwerk unter Mineralputz Ständer in einer Wand

Infrarotthermografie gibt weiterhin wertvolle Hinweise bei der Renovierung von Gebäuden und Denkmälern. Durch Mineralputz verdeckte Fachwerkkonstruktionen werden im Infrarotbild sichtbar. So kann zum Beispiel entschieden werden, ob eine Freilegung sinnvoll ist. Auch die Ablösungen von Putz an Wänden können lokalisiert und Maßnahmen zu Erhaltung ergriffen werden.

Brandschutz ist Lebensschutz

Zu eng umbaute Gastherme in einer Küche Zu eng umbaute Gastherme in einer Küche

Entdecken Sie Risse, undichte Fugen und sich lösende Steine im Schornstein und Abgasbereich der Heizungsanlage schon in ihrer Entstehung. Überhitzte Stellen durch Ablagerung und Schornsteinbrand werden auf dem Wärmebild sofort sichtbar. Brandgefährdung durch zu dichten Anbau in der Nähe von heißen Heizungs- und Abgasbereichen wird sofort erkannt.

Schimmelpilzbefall frühzeitig verhindern

Bereiche mit Kondensatbildung grün eingefärbt Fensterecke im Badezimmer

Nicht nur die Bausubstanz leidet; Gesundheitsgefährdung und Allergien entstehen in Wohn- und Büroräumen, wo dieser Schadensbefund vorliegt. Beste Wachstumsvoraussetzungen finden die Pilzsporen, wo Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft sich zu Tröpfchen bildet und niederschlagen kann. Mineralstoffe aus der Wand, Tapeten und Farben sind beste Nährböden. Die spezielle Softwarefunktion zur Taupunktvisualisierung zeigt mit einer Alarmfarbe vor Ort automatisch gefährdete Stellen sofort im Kamerabild. Mögliche Schäden werden frühzeitig und vor Ort erkannt und können abgestellt werden.

Lesen Sie auch das Merkblatt Thermografieaufnahmen in der Bautechnik (9KB)

Quelle und Copyright: FLIR-Systems GmbH, Frankfurt